Das Katzenweible von Mauerstetten

 

Es lebte einmal in Mauerstetten eine besondere Hexe.

Ein altes Weible, das ganz alleine im Dorf lebte.

Man nannte sie das "Katzenweible".  Es hieß sie, könnte sich in die Gestalt von jeder

beliebigen Katze verwandeln und würde dann als Katze furchtbar gerne Hunde erschrecken,

so dass diese mit lautem Geheul davon sausten.

Auch Menschen, die fleißig auf dem Felde arbeiteten, brachte sie mit ihrer verrupften

Katzengestalt ganz aus dem Häusle.  Tiere, die das Katzenweible sahen,

nahmen wie der Blitz reiß aus.  Darum ließen die Leute, wenn sie das Katzenweible sahen,

die Arbeit an solchem Tag lieber liegen, denn es kam sowieso meist nichts gutes dabei heraus.

 

Einer noch älteren Sage zufolge, konnte der Katzengängerin von Mauerstetten kein

geistliches oder weltliches Gericht etwas anhaben.  Weit und breit war sie die einzige Hexe,

die die grauslige Hexenzeit überlebt hatte; denn wenn man sie in den Kerker werfen und in

schwere Eisen legen wollte, nahm sie ruck zuck, ehe man sich verguckte, die Gestalt einer kleinen

Katze an und entwischte so den Verfolgern.

Sie aber war nur eine einfache Hexe, ohne viel Hokuspokus.

Denn außer Menschen und Tiere zu erschrecken und das eben in Katzengestalt, hatte sie

sonst keine besonderen Fähigkeiten.

Sie konnte mit ihrer Hexengewalt nicht einmal das Wetter bestimmen.

Vielleicht hatte sie gerade deswegen ihren Spaß, an der Katzengestalt.

 

Die Redensart:  "Der hat´s Katzenweible geseha..."!!,   wenn jemand seine Arbeit vorzeitig

abgebrochen hatte, kannte man im vorigen Jahrhundert in der

Mauerstettener Gegend noch recht gut.

 

So steht es geschrieben .....

 

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