Norwegen
Der Süden , Fjorde und Berge
Am 16. Juni 2022 ging die Fahrt nach Norwegen los.
Die Fahrt ging am heutigen Tag bis nach Flensburg , wo ich übernachtete.
In Flensburg noch gefrühstückt und danach geht die Fahrt weiter über die Grenze nach Dänemark , hier musste ich sogar meinen Ausweis beim Grenzübertritt vorzeigen.
Von dort geht es in
die Stadt Odense.
Odense ist die Heimatstadt von
Hans Christian Andersen. Man kann dort einen schönen Weg ,
auf den Spuren von Hans Christian Andersen laufen.
Mir hat Odense sehr gut gefallen und es lohnt sich dort einen Stop einzulegen.
Angefangen mit dem Rundgang
durch Odense habe ich am Sortebrödre Torv (
Markt der schwarzen Brüder ).
Der Name des Marktes stammt aus dem 12/13. Jahrhundert , als das Kloster der schwarzen Brüder im östlichen Teil der Stadt lag.
Von dort geht es
weiter an der Armenschule vorbei , das der berühmte Dichter der
Stadt besuchte.
Das Gebäude wurde 1570 im Renaissancestil mit Stockwerksvorsprüngen und Rosetten erbaut.
An schönen alten Häusern entlang geht es dann hinunter zum Fluss.
H.C. Andersen Mutter arbeitete als Wäscherin und wusch in Odense Kleidung.
Entlang des Flusses
gab es mehrere Waschplätze , an denen die Frauen ihr
Seifenwasser einfüllen konnten.
Als die Kleidung gespült werden musste , standen die Frauen das ganze Jahr über im Bach bis zu den Knien im Wasser um die natürliche Strömung zu nutzen.
Am Fluss entlang ,
man sah im Park auch allerlei das an Märchen von Hans Christian
Andersen erinnerte.
Dort am Fluss steht auch eine Statue von Hans Christian Andersen.
Nun kam ich am
Zuchthaus von Odense vorbei.
Das Zuchthaus wurde 1752
eingeweiht.
Ursprünglich wurde das Haus dafür genutzt , Bettler zu bestrafen und zu disziplinieren.
Nun kam ich an das kleine gelbe Fachwerkhaus , in dem Hans Christian Andersen im Alter von 2 bis 14 Jahren mit seinen Eltern lebte.
Die Räume ahmen die
Beschreibungen von Hans Christian Andersen in seiner
Autobiografie nach und geben einen guten Eindruck von der Armut
,
die seine frühen Jahre prägte.
Der charmante Hinterhofgarten , der 2018 angelegt wurde ,
ist voller Pflanzen und Blumen , die Andersen In seinen Schriften erwähnt hat , wie Docks , ein Holunderblütenbaum und mehr.
Nun kam ich zur Sankt Knuds Kirche.
Der Dom – die Sankt
Knuds Kirche – wurde im 14. Jh. gebaut.
Es handelt sich um eine gotische Kathedrale mit einem hohen und hellen Kirchenschiff.
An der Kirche stand auch das Rathaus von Odense.
Im Laufe der 1880er
Jahre wurde das italienisch-gotisch inspirierte Rathaus
nach Entwürfen und Plänen der Architekten Herholdt und Lendorf errichtet.
Am „Kloster der Grauen Brüder“ ging es jetzt vorbei.
Der dänische König
Erik Klipping gründete das Kloster in Odense.
1279 übergab er das Gebiet in der nordwestlichen Ecke der Stadt den Bettelmönchen des Franziskanerordens.
In den nächsten Jahrzehnten bauten sie das Fransiscan-Kloster und die dazugehörige Klosterkirche.
Die Gebäude wurden
1343 fertiggestellt und zählten zwei Klosterhöfe , eine
Klosterkirche und einen Friedhof.
Seitdem wurden dieselben Gebäude als Kloster , Pfarrkirche , Krankenhaus und Irrenhaus genutzt.
Bevor es weitergeht noch ein
Märchen von Hans Christian Andersen.
Die Prinzessin auf der Erbse
Es war einmal ein Prinz, der
wollte eine Prinzessin heiraten; aber es sollte eine wirkliche
Prinzessin sein.
Da reiste er in der ganzen Welt
herum, um eine solche zu finden, aber überall war etwas im
Wege.
Prinzessinnen gab es genug, aber
ob es wirkliche Prinzessinnen waren, konnte er nicht
herausbringen.
Immer war etwas, was nicht so ganz
in der Ordnung war. Da kam er denn wieder nach Hause und war
ganz traurig,
denn er wollte doch so gern eine wirkliche Prinzessin haben.
Eines Abends zog ein schreckliches
Gewitter auf; es blitzte und donnerte, der Regen strömte
herunter, es war ganz entsetzlich!
Da klopfte es an das Stadtthor, und der alte König ging hin, um aufzumachen.
Es war eine Prinzessin, die
draußen vor dem Tore stand. Aber, o Gott! wie sah die von dem
Regen und dem bösen Wetter aus!
Das Wasser lief ihr von den Haaren
und Kleidern herunter; es lief in die Schnäbel der Schuhe
hinein und an den Hacken wieder heraus.
Und doch sagte sie, daß sie eine wirkliche Prinzessin sei.
"Ja, das werden wir schon
erfahren!" dachte die alte Königin. Aber sie sagte nichts,
ging in die Schlafkammer hinein,
nahm alle Betten ab und legte eine
Erbse auf den Boden der Bettstelle; darauf nahm sie zwanzig
Matratzen und legte sie auf die Erbse,
und dann noch zwanzig Eiderdunen-Betten oben auf die Matratzen.
Da mußte nun die Prinzessin die ganze Nacht liegen. Am Morgen wurde sie gefragt, wie sie geschlafen habe.
"O, erschrecklich schlecht!" sagte
die Prinzessin. "Ich habe meine Augen fast die ganze Nacht
nicht geschlossen! Gott weiß, was da im Bette gewesen ist!
Ich habe auf etwas Hartem gelegen, sodaß ich ganz braun und blau über meinen ganzen Körper bin! Es ist ganz entsetzlich!"
Nun sahen sie ein, daß es eine
wirkliche Prinzessin war, da sie durch die zwanzig Matratzen
und die zwanzig Eiderdunen-Betten hindurch die Erbse verspürt
hatte.
So empfindlich konnte Niemand sein, als eine wirkliche Prinzessin.
Da nahm der Prinz sie zur Frau,
denn nun wußte er, daß er eine wirkliche Prinzessin besitze;
und die Erbse kam auf die Kunstkammer, wo sie noch zu sehen
ist,
wenn Niemand sie gestohlen hat.
Sieh, das war eine wahre
Geschichte.
Hans Christian
Andersen (1805-1875)