Heute am Sonntag den 13.06. 2021 habe
ich das Schloss Fürstenstein(Zamek Książ) besichtigt.
Für dieses Schloß und die umliegenden Gebäude muss man
schon einige Stunden für die besichtigung rechnen.
Zuerst bin ich zu einem Aussichtspunkt gelaufen , von dem man das Schloss Fürstenstein gut sehen konnte.
Das Schloss
Fürstenstein (auch
Burg
Fürstenstein; polnisch Zamek Książ) ist das
größte Schloss Schlesiens.
Vermutlich weil die bei Freiburg
(Swiebodzice) gelegene Burg Vriburg, die auch als Nuburg
bezeichnet wurde, den Anforderungen einer Schutzburg nicht
mehr entsprach,
errichtete Herzog Bolko I. von
Schweidnitz Ende des 13. Jahrhunderts die höher
gelegene Burg Fürstenstein.
Nachfolgend ergänzte er seinen
Titel Herzog
von
Schlesien um den Zusatz Herr von Fürstenberg.
Die Burg, die auch in der
Schreibweise Wistenberch, Vorstinberech, Vorstinburg und Fürstenberg überliefert
ist,
wurde Stammsitz der Herzöge
und diente mit weiteren benachbarten Burgen der Grenzsicherung gegenüber Böhmen. Zum Burgbezirk gehörten Salzbrunn , Polsnitz, Zirlau und die Stadt Freiburg.
Der letzte Besitzer aus dem
Schweidnitzer Zweig der Schlesischen Piasten war Bolko
II. , der 1368 ohne Nachkommen starb.
Da die rechtmäßige Erbin, Bolkos
Nichte, die böhmische Königin Anna von
Schweidnitz bereits 1362 verstorben war, wurde
deren 1361 geborener Sohn,
der spätere König Wenzel Erbe.
Allerdings erhielt Bolkos Witwe Agnes von Habsburg einen
lebenslangen Nießbrauch.
Deshalb konnte Wenzel, der seit
1363 König von Böhmen und seit 1376
Römisch-deutscher König war,
sein Erbherzogtum Schweidnitz-Jauer erst nach dem Tod der Herzogin Agnes 1392 unmittelbar unter die Krone Böhmen stellen.
Trotz
des
Nießbrauchs über das Herzogtum hatte Agnes von Habsburg den
Fürstenstein noch zu Lebzeiten veräußert.
1386
war er jedenfalls im Besitz der Ilse Parchwitz, die
ihn dem Landeshauptmann Benesch von Chusnik (Beneš z Chousníka,
† 1410) verkaufte.
1401
war die Burg Fürstenstein im Besitz des Jan von
Chotemice.
1428–1429 wurde die Burg von den
Hussiten eingenommen und besetzt.
Ab 1430 besaß Jan von Chotěmic den Fürstenstein gemeinsam mit seinem Schwiegersohn Hermann d. J. von Czettritz (Heřman c Cetryc) auf Schwarzwaldau.
Von
dessen Sohn Hans wurde er vom böhmischen König Georg von
Podiebrad
erworben, der die Verwaltung seinem
Heerführer Birka von Nassiegel (Bírka z Násile)
übertrug,
dem
1466 Hans von Schellendorf folgte.
Nachdem
während der böhmisch-ungarischen Auseinandersetzungen um die
Thronfolge in Böhmen der ungarische König Matthias
Corvinus u. a.
die
Vorherrschaft über Schlesien erlangte, eroberte dessen
Heerführer Georg von Stein , der von den Schweidnitzer
Bürgern unterstützt wurde,
den
Fürstenstein. Als Landeshauptmann des
Erbfürstentums Schweidnitz-Jauer residierte er auf dem
Fürstenstein,
wobei er 1484 Friedrich von Hohberg als Burghauptmann einsetzte.
Zusammen mit der Freudenburg und
dem Hornschloss ging
der Fürstenstein 1497 als Pfandbesitz an den böhmischen
Kanzler Johann von Schellenberg über.
Von 1503 bis 1509 gehörte die Burg
den Herren von Haudwitz.
1509
wurde
die Burg Fürstenstein von Konrad I. von Hoberg als
Pfandbesitz erworben.
Der
neue Besitzer entstammte einem in Schlesien ansässigen
Geschlecht , das sich später Hohberg und ab 1740
Hochberg schrieb.
1605
wurden der Fürstenstein sowie die Freudenburg und das
Hornschloss erblicher Besitz des Adelsgeschlechtes von
Hochberg, das 1650 zu Freiherren,
1666
zu Grafen und 1683 zu Reichsgrafen erhoben wurde.
Bedeutendster Vertreter war Hans Heinrich XI. , Fürst von Pleß
(in Oberschlesien)
und Reichsgraf von Hochberg.
Dieser
wurde als Mitglied des preußischen Oberhauses und kaiserlicher
Oberjagdmeister 1905 von Kaiser Wilhelm
II. „gefürstet“
und war während des Ersten Weltkriegs zeitweise in Pleß Gastgeber des kaiserlichen Hauptquartiers.
Das Schloss ist Geburtsort des
deutschen Publizisten Theodor Opitz (1820–1896).
Der aus dem nicht allzu fernen
Liegnitz stammende Komponist Benjamin Bilse
(1816–1902) gastierte in dem Anwesen öfters mit
seinem Orchester.
Sein Tongemälde in Form eines
Walzers „Die Fürstensteiner“ op. 28 schildert in der für einen
Konzertwalzer ungewöhnlich opulenten Einleitung das Schloss
in seiner majestätischen Wirkung
hoch über der Waldlandschaft des Eulengebirges.
Nun kam ich in den herrlichen „Maximiliansaales“ , das Highlight im Inneren des Schloss Fürstenstein.