Das nächste Baudenkmal auf dem Stadtrundgang ist die
Gnadenkirche zum Kreuze Christi , eine der 6 Kirchen dieser Art in
Niederschlesien.
Sie durfte dank kaiserlicher Gnade 1709-1718 nach Abschluss des
Altranstädter Vertrages errichtet werden.
Der schlichte Bau mit klassizistischen Elementen besitzt sein
Vorbild in der Stockholmer Katharinenkirche.
Baumeister Martin Franz aus Reval errichtete das Gotteshaus auf
dem Grundriss eines 74 m langen griechischen Kreuzes mit 47 m breiten
Armen.
Den Bau schließt eine Kuppel mit Laterne ab (Höhe vom Fußboden
bis zum Kreuz: 57 m). Die Sakristei liegt in einem Anbau an
der Ostseite.
Die dreigeschossig eingebauten Emporen verfügen über 4020
Sitzplätze, das Erdgeschoss über 1278. In den Feldern der
Brüstungen sind Verse und Szenen aus der Bibel zu sehen.
Die illusionistischen Fresken in der Vierungskuppel und in den
Gewölben sind das Werk von F. A. Scheffler und J. F. Hoffmann.
Hochaltar und Orgelprospekt bilden eine vielfältig
strukturierte Einheit mit einem großen Reichtum an architektonischen, bildhauerischen und malerischen
Details.
Der äußeren Pracht der Orgel, eines Werkes des Berliner
Orgelbaumeisters J. M. Röder, entspricht die ausgezeichnete Qualität des
Instruments,
die von den Orgelspielern des Festivals „Silesia Sonans“ stets
hervorgehoben wird.
Die aus einem Sandsteinblock geschaffene Kanzel ist ein
Meisterwerk der Steinmetzarbeit. Für den bildhauerisch sehr subtil
gefertigten Taufstein wurden bläulicher Marmor und Alabaster verwendet.
Unter den Epitaphen an den Außenmauern fällt das Relief mit der
Szene auf, die Pastor Gottlob Adolph zeigt, der während der Predigt auf
der Kanzel vom Blitz getroffen wurde.
Der ehemalige Friedhof, von dem die reich verzierten barocken
Gruftkapellen der Hirschberger Kaufherren erhalten sind, ist heute ein
weitläufiger Park.
Am
Riesengebirgsmuseum Hirschberg angekommen und festgestellt das heute
freier Eintritt ist.
Glück
gehabt, es ist aber wirklich sehenswert.
Danach bin ich zurück zu meinem Auto und zu meiner Unterkunft dem Palac Wojanow (Schloß Schildau) gefahren.
Im
Jahre 1281 wird in Schildau, das zum Herzogtum Jauer gehörte,
ein Gut als Lehen des Ritters Eberhard von Schildau erwähnt.
Mit
geringfügigen Unterbrechungen gehörte das Landgut Schildau von
1299 bis 1723 der Familie von Zedlitz.
Mitte
des 14. Jahrhunderts wird ein Hans von Zedlitz als Besitzer
genannt.
In der kurzen Periode von 1540 bis 1548 war das Gut im Besitz der Familie von Schaffgotsch.
Nikolaus von Zedlitz auf
Nimmersath baute 1603 ein neues Renaissancesschloss ,
das während des Dreißigjährigen
Krieges um das Jahr 1642 von den Schweden niedergebrannt
wurde.
Der Wiederaufbau begann 1667 unter
dem Besitzer Christoph von Zedlitz. Nach 1723 wechselte das
Gut öfter den Besitzer,
so erwarb es der Hirschberger
Kaufmann Daniel von Buchs (1676–1735), der einen Umbau zum
barocken Palast vornahm.
Im Jahr 1817 wurde das Anwesen von Carl Heinrich Sigismund von Rothkirch übernommen, diesem folgte 1831 der kurländische Justizrat Karl Albert Ike.
Dieser ließ das Schloss ab 1832
vollständig umbauen, es blieben nur die Umfassungsmauern
stehen. Das ganze Gebäude wurde um ein Stockwerk erhöht.
Der Umbau erfolgte im Stil der Neogotik durch einen Architekten aus dem Umkreis von Karl Friedrich Schinkel.
Im Jahr 1839 kaufte König
Friedrich Wilhelm III. Von Preußen das
Landgut von Karl Albrecht Ike und schenkte es seiner Tochter
Luise von Preußen (1808-1870)
und ihrem Gemahl, dem Prinzen Friedrich von Oranien-Nassau (1797-1881).
Der König selbst hatte seinen Sommersitz im benachbarten Schloss Erdmannsdorf , sein Bruder Prinz Wilhelm im benachbarten Schloss Fischbach.
Der 1839–40 erfolgte Umbau des
Schlosses, insbesondere der Gartenfront, im Stil der Neogotik
durch Friedrich August Stüler oder
Hermann Wentzel diente der
Anpassung an die neue Funktion als Residenz des königlichen
Paares.
Außerdem erhielt es eine der
schönsten Parkanlagen. Im Jahre 1874 erbte das Anwesen die
Tochter, Marie zu Wied ,
die das Schloss 1906 umfassend
restaurieren ließ und im Jahr 1908 an den Reserveoffizier und
Rittmeister Karl Krieg verkaufte.
Der letzte Besitzer bis 1945 war
Konsul Kurt Effenberg. Im Zweiten Weltkrieg diente das Anwesen
als Arbeitslager für Kriegsgefangene,
die in der Papierfabrik in Eichberg (Dabrowica) arbeiteten. Das Schloss überstand den Zweiten Weltkrieg unzerstört, wurde aber im Jahre 1945 geplündert und ausgeraubt.
In 500 m Entfernung befindet sich der Palacu Lomnica (Schloss Lomnitz) , das ich noch kurz besichtigte.
Im Mittelalter gab es an der
Mündung der Lomnitz in den Bober eine Wasserburg, die zum
Rittergut Lomnitz gehörte.
Diese war von 1475 bis 1654 im
Besitz des schlesischen Adelsgeschlechtes derer von Zedlitz.
Von 1654 bis 1737 gehörte es dem in Böhmen ansässigen Geschlecht der Thomagnini, diese ließen in den 1720er Jahren anstelle der Burg ein Barockschloss errichten.