Am 20.06. 2021 geht es nach Częstochowa zum Jasna Góra.
Der Berg ist einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte.
Auf der Fahrt dorthin hatte ich noch zwei Besichtigungspunkte.
Der erste war St. Annaberg , es ist der wichtigste katholische Wallfahrtsort Oberschlesiens.
Heute
war außerdem Sonntag , dementsprechend war überall einiges los.
Die Polen sind sehr katholisch.
Ziel der zahlreichen Wallfahrten ist eine 66 cm hohe Figur der heiligen Anna aus Lindenholz im Hauptaltar der Wallfahrtskirche.
Das politische und religiöse
Wahrzeichen Oberschlesiens überragt mit insgesamt 410 m Höhe
die Äcker und Wälder in weiter Umgebung.
Ursprünglich wurde der Berg
Chelm oder St. Georgenberg genannt. Vermutlich seit dem Ende
des 15. Jahrhunderts wurde auf dem Berg eine schlichte,
aus Holz geschnitzte Figur der
hl. Anna Selbdritt verehrt. Im Jahre 1480 stiftete der
damalige Grundherr von Poremba,
Christof Strela zusammen mit
seinem Sohn Krystek eine Kirche zu Ehren des hl. Georg.
Im Jahre 1516 übergab Nikolaus
Strela eine neue St.-Anna-Kirche an den Pfarrer von
Leschnitz, von der aus mehrmals im Jahr der Gottesdienst auf
dem Berg versehen wurde.
Als die Anzahl der Pilger im
Zuge der Gegenreformation anwuchs, gründete der damalige
Besitzer Graf Melchior von Gaschin auf Zyrowa 1656
ein Franziskanerkloster mit 22
Brüdern auf dem Berg. In den folgenden Jahren entstand hier
die barocke Wallfahrtskirche,
zwischen 1733 und 1749 die sie umschließenden Klostergebäude. Für die Wallfahrer ist auch die Kalvarie mit ihren 33 kleinen Kapellen von besonderer Bedeutung.
Zwischen 1912 und 1914 wurde in einem Steinbruch neben der Klosterkirche eine Lourdes-Grotte gebaut.
Dreimal wurden die Brüder des
Franziskanerordens vom Sankt Annaberg vertrieben: Zum ersten
Mal im Zuge der Säkularisation der Klöster in Preußen 1810.
Dann wurden Kirche und Kloster
1833 vom Staat dem Bistum Breslau zur Verfügung gestellt und
1856 sogar zum Eigentum überlassen.
Die zweite Vertreibung erfolgte
dann 1875 im „Kulturkampf“ gegen die katholische Kirche.
Erst 1887 konnten die Franziskaner wieder zurückkehren.
Und 1941 vertrieben die
Nationalsozialisten die Brüder erneut und beschlagnahmten
das Pilgerheim.
Erst nach dem Zweiten Weltkrieg kamen die Franziskaner, jetzt aus Polen, zurück.
Weiter geht es zum zweiten Besichtigungsstop nach Himmelwitz zur Pfarrkirche Mariä-Himmelfahrt.
Der
Ort
Himmelwitz wird erstmalig im Jahre 1225 urkundlich erwähnt.
Etwa
ein
halbes Jahrhundert später, im Jahre 1283, stiftete Herzog
Boleslaus I. von Oppeln hier ein Zisterzienserkloster,
das
1289 mit etwa 20 Ordensbrüdern aus dem bei Ratibor gelegenen
Kloster Rauden besetzt wurde.
Das
Kloster war aber arm und konnte die geistige und kulturelle
Bedeutung von Rauden nie erreichen.
Für
seine nähere Umgebung war das Kloster aber ein wichtiger
wirtschaftlicher und kultureller Faktor.
Erst
mit den zusätzlichen Stiftungen Herzogs Albert von Groß
Strehlitz im Jahre 1361 wurde die wirtschaftliche Lage des
Klosters besser.
Aber bereits 1428 wurde das Kloster von den Hussiten zerstört.
Zwischen
1591
und 1620 wirkte im Kloster Himmelwitz der in Görlitz geborene
Johannes Nucius als Abt.
Der
Komponist gilt als „Meister der polyphonen Motette“.
Durch seine Kompositionen und seine musiktheoretischen Werke gehört er zu den Begründern der musikalisch-rhetorischen Formenlehre.
Im Jahre 2006 wurde ihm zu Ehren – zum Abschluss der
Feierlichkeiten zum „Johannes Nucius – Jahres“
an der Klosterkirche eine zweisprachige Tafel angebracht.
Da heute Sonntag war , fand auch hier ein Gottesdienst statt. Aber der Gottesdienst war gerade beendet als ich an der Kirche eintraf.
Es hat allerdings in der Kirche nach Weihrauch gestunken ,
als hätte man in der Kirche ein ganzes Faß ausgeleert.
Jetzt geht es schliesslich nach Częstochowa zum berühmten Gnadenbild der
Schwarzen Madonna im Paulinerkloster auf dem Berg Jasna
Góra.
Częstochowa (Tschenstochau) ist ein weltbekannter Pilgerort in der Woiwodschaft Śląsk (Schlesien).
Częstochowa
liegt
an der Warta (Warthe), dem drittlängsten Fluss in Polen.
Die
1220
erstmals erwähnte Stadt zählt heute rund 230.000 Einwohner.
Wichtigstes Bauwerk ist das Paulinerkloster auf dem Jasna Góra.
Der
Berg
war 1382 von Paulinermönchen besiedelt worden.
Zwischen 1620 und 1644 entstanden die mächtigen Festungsanlagen, welche das Kloster zu einem bedeutenden Verteidigungspunkt machten.
Im
Zentrum
des Klosters liegt die im 15. Jahrhundert entstandene Kaplica
Matki Boskiej Częstochowskiej (Kapelle der Muttergottes von
Tschenstochau).
Dort
befindet sich im Hauptaltar der wertvollste Schatz des Klosters,
das Gnadenbild der Schwarzen Madonna.
Das
122 mal 82 Zentimeter große, auf Holz gemalte Bildnis kam 1384
ins Kloster. Ihm werden wundertätige Kräfte nachgesagt.
So
schrieb man ihm auch zu, dass 1655 eine Übermacht schwedischer
Truppen nach monatelanger Belagerung des Klosters erfolglos
abziehen mussten.
Deshalb wurde später die Schwarze Madonna symbolisch zur Königin Polens gekrönt.
An
die
Kapelle wurde 1662-1664 ein dreischiffiger Barockbau angefügt,
der zum Hauptwerk der polnischen Baukunst der Gegenreformation
zählt.
Auch
die Basilika wurde im 17. Jahrhundert barock überformt. Ihr
Gewölbe zieren unzählige Fresken.
Der
Hauptaltar gilt als herausragendes Werk des Spätbarocks. Über
dem Haupteingang befindet sich eine der größten Orgeln Polens.
Zum
Gebäudekomplex gehört außerdem einer der höchsten Kirchtürme
Polens mit 106 Metern Länge. Er verfügt über eine
Aussichtsplattform für Besucher.
Im
repräsentativen
Rittersaal befinden sich zahlreiche Gemälde aus dem 17.
Jahrhundert mit wichtigen Ereignissen aus der Geschichte des
Ordens.
In der Schatzkammer und dem Museum zur 600-jährigen Geschichte des Klosters sind weitere Sehenswürdigkeiten zu besichtigen.